Bericht Historische Kommission bei der SPD Hamburg 2018-2021

Die Historische Kommission hat sich die Aufgabe gestellt, die Erinnerung an die Geschichte der Hamburger Sozialdemokratie und der Arbeiterbewegung wach zu halten und deren kritische Aneignung zu fördern. Weiterhin erarbeitet der Arbeitskreis Stellungnahmen zu aktuellen kulturpolitischen Diskussionen aus dem Themenfeld Geschichte.

Auch in diesem Berichtszeitraum wurden Veranstaltungen gemeinsam mit dem AvS durchgeführt (siehe AvS-Bericht). Darüber hinaus besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem AK gegen Rechtsextremismus und dem Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.

Am 23./24. März 2018 fand die erste AvS-Tagung „Verfolgte Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten – Opfer der Diktaturen würdigen – Erinnerungsarbeit vernetzen“ im Kuschu statt, an deren Vorbereitung und Durchführung sich die Historische Kommission beteiligt hat. Mit über 60 Teilnehmern auf der ganzen Republik sowie Gästen aus Dänemark und Österreich war die zweitätige Veranstaltung ein großer Erfolg. Auch die zweite Tagung am 22./23. März 2019 war mit etwa 60 Teilnehmern sehr gut besucht. Auf dem Programm standen Einzelbiographien von Verfolgten, Projekte von Geschichtsgruppen sowie Berichte über die Erinnerungsarbeit in Gedenkstätten und anderen Institutionen. Die für den 20./21. März 2020 geplante dritte Tagung, die insbesondere dem Kriegsende vor 75 Jahren gewidmet sein sollte, musste leider kurzfristig abgesagt werden. Die Tagung wurde am 27./28.8.2021 mit 40 Teilnehmern nachgeholt.

Am 24. März 2019 nahm der Vorsitzende an einer Gedenkveranstaltung des Parteivorstandes und der SPD des Landes Brandenburg auf dem Gelände des ehemaligen KZ Sachsenhausen teil. Die dort eingeweihte Gedenkstele ist auch unseren Hamburger SPD-Mitgliedern gewidmet, die dort eingekerkert waren oder gar ihr Leben ließen.

Der Vorsitzende nahm an der Tagung des beim Parteivorstand neu eingerichteten Geschichtsforums am 25. und 26. Oktober 2019 in Berlin teil.

Am 14. November 2019 hatte die Historische Kommission den Leiter der neu errichteten Bundeskanzler Helmut-Schmidt-Stiftung, Meik Woyke, eingeladen, der die aktuelle und zukünftige Arbeit der Stiftung vorstellte. Der Vorsitzende gab einen Bericht über die Tagung des Geschichtsforums in Berlin. Erfreulich ist, dass zukünftig die regionalen Geschichtsgruppen stärker eingebunden werden sollen. Die Gründung des Geschichtsforums war das Ergebnis der Kritik, die anlässlich der Auflösung der Historischen Kommission beim PV im Jahr zuvor laut geworden war. Der Vorsitzende Holger Martens wurde auf dieser Sitzung in seinem Amt bestätigt.

Aufgrund der Corona-Krise mussten weitere Veranstaltungen wie etwa die Teilnahme an der Gedenkfeier zur Befreiung des KZ-Neuengamme und der Vortrag von Prof. Dr. Franklin Kopitzsch zur Wiedergründung der SPD in Hamburg vor 75 Jahren abgesagt werden.

Die zurückliegenden Monate ohne Veranstaltungen haben der AvS und die Historische Kommission genutzt, um das Thema Stolpersteine, das schon einmal vor 10 Jahren intensiv behandelt wurde, wiederaufzugreifen. So wurde eine Liste mit bisher für Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten verlegte Stolpersteine erstellt. Die Liste mit insgesamt 59 Namen ist über die Seite https://avs-hh.de/ abrufbar. Ermittelt wurden die Namen von weiteren 68 Sozialdemokraten, die verfolgt wurden und die NS-Zeit nicht überlebt haben. Sie sollen ebenfalls einen Stolperstein erhalten. Wer sich beteiligen und eine Patenschaft für 120 Euro übernehmen möchte, findet die Liste ebenfalls auf der AvS-Homepage und kann sich wenden an martens@avs-hh.de. 22 Stolperstein sind bereits finanziert und die ersten wurden schon verlegt. Am 3.9.2021 wurde im Hanssenweg 24 von der SPD-Landesvorsitzenden Dr. Melanie Leonhard ein Stolperstein für Heinz Gärtner, es war sein 20. Todestag, im Beisein von 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eingeweiht.

Holger Martens

(Vorsitzender der Historischen Kommission)