Über uns

Um das Erbe der Verfolgten und inhaftierten Sozialdemokraten und die sich daraus ergebende politische Verpflichtung kümmert sich der „Arbeitskreis ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten“ (AvS). Dieser Arbeitskreis ging im Jahr 2016 aus der Fusion der Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten und des Arbeitskreis der politischen Häftlinge in der SBZ/DDR hervor. siehe https://avs.spd.de/

Hamburg lag noch in Trümmern, als kurz nach Kriegsende diejenigen Sozialdemokraten, welche die Gefängnisse und Konzentrationslager der Nazis überlebt hatten, sich zusammenschlossen, um die Erinnerung an die Frauen und Männer wachzuhalten, die dem Terrorsystem trotzten. Nun ging es darum, eine Demokratie aufzubauen und mit Aufklärungs- und Erinnerungsarbeit dafür zu sorgen, dass nie wieder eine Diktatur in Deutschland entstehen könnte. Wenige Jahre später mussten sie auch an die Leiden und Opfer derjenigen Sozialdemokraten erinnern, die im Widerstand gegen das kommunistische System verhaftet wurden oder gar ihr Leben ließen.

War die AvS früher in erster Linie ein Zusammenschluss derjenigen, die von der Verfolgung direkt betroffen waren, so arbeiten heute Mitglieder der SPD dort mit, die sich dem Thema besonders verbunden fühlen, ebenso wie Kinder und Enkel ehemals Verfolgter. Weitgehende Personalunion und Zusammenarbeit besteht mit der Historischen Kommission der Hamburger SPD.

Foto: Paul Bebert, (1933-1945 Schutzhaft, KZ Esterwegen, Zwangsarbeit wg. Vorbereitung zum Hochverrat. 1945 Vorsitzender der IG Bau, Hamburg) schlägt am 14. September 1945 das Hakenkreuz am Gewerkschaftshaus ab.

 

Historische Kommission der Hamburger SPD

Der Schwerpunkt unserer Arbeit war zunächst das Projekt „Verfolgung und Widerstand Hamburger Sozialdemokraten während des Nationalsozialismus“. Wir haben möglichst viele Namen verfolgter Hamburger Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ermittelt. Wir haben ihre Biografien nachgezeichnet und die erhaltenen Angaben in einem Gedenkbuch dargestellt.

Die SPD-Landesorganisation Hamburg war der erste regionale SPD-Verband, der die Idee Hans-Jochen Vogels aus dem Jahr 1995 in die Tat umgesetzt hat, ein solches Erinnerungsbuch für verfolgte Sozialdemokraten anzulegen. Über zweieinhalb Jahre lang haben der damalige Arbeitskreis Geschichte (jetzt Historische Kommission der SPD Hamburg) und die Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten (AvS) Zeitzeugen interviewt, in Archiven recherchiert sowie Daten und Fakten zusammengetragen.